Ja zum Sparen – günstig heiraten!

Ja zum Sparen – günstig heiraten!

08. Juli 2024

Liebe hat keinen Preis, doch stimmt das wirklich? Ob Location, Hochzeitstorte oder Brautkleid – überall geben Brautpaare viel Geld für die Hochzeit aus. Die hohen Kosten treiben die Paare an ihre finanziellen Grenzen. Doch es gibt zahlreiche Möglichkeiten, um auch mit kleinem Budget die Traumfeier zu realisieren. Die Variationen sind genauso wie in der Liebe: endlos.

Laut einer Umfrage des digitalen Hochzeitsplaners WeddyPlace liegt das durchschnittliche Budget für eine Hochzeit in Deutschland 2023 bei etwa 14 Tausend Euro, im Jahr 2024 sogar nochmal rund Tausend Euro mehr. Schon bei der Planung gibt es zahlreiche Möglichkeiten, wie man die Kosten für die Traumhochzeit reduzieren kann. 

Nachfolgend sind fünf praktische Tipps aufgelistet, mit denen man clever spart. Diese Tipps empfehlen Annika Kahl, Vorsitzende des Bundesverbands der Hochzeitsdienstleister und Hochzeitsplanerin Lena Freitag vom Bund deutscher Hochzeitsplaner.

1. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort

1. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort

Die Location spielt bei der Hochzeitsplanung eine wichtige Rolle. Um hier zu sparen, kann man den Termin außerhalb der sommerlichen Hochphase ansetzen. Denn laut der WeddyPlace-Umfrage 2023 heirateten rund 55 Prozent der befragten Brautpaare im Sommer. 

Ein origineller Tipp: Private Obstgärten eignen sich als romantischer Veranstaltungsort. Es sollte aber ausreichend Toiletten geben.

2. Liebe geht durch den Magen, worauf aber verzichten?

2. Liebe geht durch den Magen, worauf aber verzichten?

Eigenes Fingerfood zum Sektempfang mitbringen spart Geld. Laut Hochzeitsplanerin Lena Freitag ist das möglich, wenn der Empfang in einer Location ohne Caterer stattfindet, da sonst Tellergeld anfällt. Auch ein Buffet statt gesetztem Menü spart Personal und bietet Flexibilität.

Teller- und Korkgeld

In der Eventbranche werden Gebühren verlangt, wenn Gäste eigenes Essen oder Trinken mitbringen, obwohl die Location Catering anbietet. Die Gebühren sind somit eine Entschädigung für den Caterer oder das Restaurant, die das meiste Geld mit dem Verkauf von Speisen und Getränken verdienen.

Tellergeld: Das Brautpaar zahlt eine Pauschale pro Person für die Nutzung des Geschirrs.

Korkgeld: Das Brautpaar zahlt einen bestimmten Betrag pro mitgebrachter Flasche.

Quelle: blogmax.at

Weiter können Brautpaare anstelle vom Dessert die Hochzeitstorte servieren. Annika Kahl vom Bundesverband der Hochzeitsdienstleister beobachtet, dass Paare immer mehr persönliche Vorlieben berücksichtigen und teure Traditionen wie die Torte weglassen, wenn sie etwa keinen Kuchen mögen.

3. Das perfekte Brautkleid aus zweiter Hand

3. Das perfekte Brautkleid aus zweiter Hand

Das Brautkleid ist der Blickfang jeder Hochzeit. Viele Frauen investieren dafür ein kleines Vermögen. Im Durchschnitt müssen sie für ein qualitativ hochwertiges Kleid bis zu zweitausend Euro einplanen.

Annika Kahls Spartipp: Kleider der Vorsaison kaufen oder auf Second-Hand-Mode setzen. Das ursprünglich 2.000 Euro teure Kleid kostet so nur 200 Euro.

4. Sparen mit Stil

4. Sparen mit Stil

„Hochzeitsdienstleister haben einen persönlichen Bezug zum Paar und sind bemüht, das Maximum rauszuholen.” 

Annika Kahl, Bundesverband der Hochzeitsdienstleister

Das Paar spart, indem es ein festes Budget einhält und bei der Blumenwahl flexibel ist. Annika Kahl plädiert dafür, den Florist*innen das Farbkonzept zu beschreiben und freie Hand beim Einkauf zu lassen. Fachleute kennen aktuelle Preise beim Großmarkt und saisonale sowie regionale Angebote. „Hochzeitsdienstleister haben einen persönlichen Bezug zum Paar und sind bemüht, das Maximum rauszuholen”, versichert sie. Es gibt viele weitere kreative und budgetfreundliche Dekorationsideen, die Paare individuell gestalten können.

Blumengirlande
Getrocknete Blumen kann man nutzen, um Girlanden als Dekoration selbst zu machen. (Symbolbild) | Quelle: Lina Schumacher
Süßigkeitenbar
Eine schöne Süßigkeitenbar ist einfach zu gestalten und ein echter Hingucker auf der Hochzeit. (Symbolbild) | Quelle: Lina Schumacher
Tischkärtchen
Tischkärtchen werten die Deko auf. Diese kann man mit schönen Karten und Stiften einfach selbst gestalten. (Symbolbild) | Quelle: Lina Schumacher

Anstelle von Blumen sei die Leihgebühr für eine Tischdecke günstiger. Für Kahl der beste Spar-Tipp, den sie die letzten Jahre gehört hat. „Die Blumendekoration etwas zurückfahren, eine Leinentischdecke mit auffälligem Muster darauf und schon hat man einen tollen Blickfang. Das haben die wenigsten auf dem Schirm.”

5. Günstige Bilderbuchhochzeit?

5. Günstige Bilderbuchhochzeit?

Mit Polaroidfotos lassen sich schöne Erinnerungen festhalten und Musik sorgt für eine gute Stimmung. Da die meisten Emotionen laut Freitag oft zwischen dem „First Look“ des Brautpaars und dem Abendessen entstehen, kann man Fotograf*innen nur bis zum Abendessen buchen. 

Um bei der Musik weniger zu zahlen, meint Freitag: „Eine Band ist immer teurer als ein DJ und spielt meistens nur für eine begrenzte Stundenanzahl, daher lieber einen DJ buchen.“ Ein DJ kostet im Durchschnitt 1.500 bis 3.000 Euro. Der Preis für eine Live-Band kann dagegen zwischen 3.500 und 7.000 Euro liegen.

Weniger ist mehr – der einfachste Tipp zum Schluss

Freitag rät dazu, die Gästezahl zu reduzieren: „Mit einer kleineren Gästeanzahl spart man nicht nur beim Essen, sondern auch an Dekoration: Weniger Tische bedeutet weniger Deko.” Das sei der einfachste Tipp, um am meisten zu sparen. Im engsten Kreis zu feiern, macht die Hochzeit garantiert zum perfekten Tag.

Dieser Beitrag ist Teil des Gruppendossiers zum Thema „Finanzielle Herausforderungen bei Hochzeit und Scheidung”. Wie sich Brautpaare mit einem Ehevertrag absichern können und den Podcast „Scheidung: Warum sie oft teurer als die Hochzeit ist”, findest du in dem Feature unserer Redakteur*innen.