Zwischen Stethoskop und Salatbesteck
35 Stunden – so lange arbeiten die Deutschen, laut dem Statistischem Amt der Europäischen Union, durchschnittlich pro Woche. Einige verbringen diese Zeit nicht nur bei einem Arbeitgeber. So auch Jörg-Michael Götz: Arzt und Gründer eines Bistros. Er ist einer von drei Millionen Menschen, die im Alltag zwischen zwei Berufen wechseln. Um dies langfristig unter einen Hut zu bekommen, arbeitet er als Arzt auf 50%-Basis. Die Zahl der Nebenjobber hat sich innerhalb der letzten 20 Jahre verdreifacht. Vorwiegend handelt es sich dabei um einen zusätzlichen Job neben der Haupttätigkeit.
Der Grund für zwei Berufe ist überwiegend finanzielle Not – ein Job reicht Vielen nicht, um alles Notwendige bezahlen zu können. Auch der Mangel an Arbeitskräften sowie zunehmend mehr Teilzeitjobber sind Auslöser für die berufliche Zweigleisigkeit. Doch nicht immer ist Geld die Motivation für einen zusätzlichen Job. 2018 gab es knapp eine halbe Million Menschen, die sich mit ihrem Herzensprojekt selbstständig gemacht haben.