Forschungsinstitut

Mediennutzung – ein Kinderspiel?

Große rote comicartige Buchstaben "IfaK".
Das IfaK wurde 1997 gegründet und 2019 von der HdM zu neuem Leben erweckt.
12. Dez. 2023

Kinder verbringen immer mehr Zeit mit Medien – das kann Gefahren bergen. Das Institut für angewandte Kindermedienforschung kennt diese und hat es sich zur Aufgabe gemacht, darüber aufzuklären.

Lisa hatte ihr erstes Handy mit 15 – ein Samsung S3 Mini. Ihre kleine Schwester hat gestern zu ihrem elften Geburtstag ein Iphone X geschenkt bekommen. Seitdem ist sie völlig in die Welt der Medien versunken. Das ist laut dem Statista Research Department kein Einzelfall: Kinder im Alter von zehn bis elf Jahren schauen täglich 73 Minuten Fernsehen, verbringen 52 Minuten im Internet und unterhalten sich insgesamt 61 Minuten mit Smartphone- oder Computerspielen. Das Institut für angewandte Kindermedienforschung (IfaK) untersucht die Nutzung von Medien durch Kinder und Jugendliche.

Comic: Pinguin sitzt erschreckt vor drei großen Bildschirmen mit den Worten "Fake News".
Fake News können eine große Gefahr für Kinder im Internet sein.
Quelle: Johanna Kilian

Das IfaK ist ein Institut der Hochschule der Medien. Der Schwerpunkt liegt auf audiovisuellen, digitalen und interaktiven Medien, die für Kinder von drei bis dreizehn Jahren eine große Rolle spielen. Die Nutzung dieser birgt aber auch Gefahren: Beinahe jede*r fünfte Schüler*innen zwischen acht und 21 wurde bereits Opfer von Cybermobbing, das entspricht mehr als 1,8 Millionen Kindern, sagt das Bündnis gegen Cybermobbing e.V. Auch die Gefahr im Internet an Falschinformationen zu geraten ist nicht zu unterschätzen. Eine Studie der Vodafone Stiftung besagt, dass 76 Prozent der 14 bis 24-Jährigen mindestens einmal pro Woche Falschnachrichten begegnen.

Auf der Website des IfaKs findet man genau zu diesen Themen Beiträge, in denen die Gefahren erläutert und mögliche Lösungsansätze aufgezeigt werden. So schreibt das IfaK zu dem Thema Fake News, dass besonders Kinder davon betroffen sind, da man in diesem Alter leicht beeinflussbar und das Urteilsvermögen noch nicht ausreichend ausgebildet ist. Um Kinder zu schützen, können Eltern und Betreuende zusammen mit dem Kind die Nachricht prüfen, indem sie auf die Authentizität des Autors, der Website und der Quellen und auf eine neutrale Formulierung achten.

Das IfaK setzt sich aus 40 Studierenden in sechs Teams zusammen, die dafür sorgen, dass wichtige Fragen und Themen erforscht und veröffentlicht werden. Betreut werden sie von den Professoren Richard Stang und Udo Mildenberger. Auch 2023 wird das IfaK-Team als Ansprechpartner und Informationsquelle für Anliegen zu Kindermedien dienen. Bei Interesse können sich Studierende der HdM daran beteiligen.