„Ich hatte selbst viel mit Stress im Studium zu tun und deswegen allgemein Interesse am Thema Stressreduktion.“
Urlaub für den Geist: Stressreduktion durch Virtual Reality
Eine VR-Brillen-Applikation der Apple Vision Pro soll es Menschen ermöglichen, durch Achtsamkeitsszenerien Stress zu reduzieren. Die vier Masterstudenten Andreas, Tobias, Rasmus und Paul aus dem Studiengang Computer Science and Media wollen dieses Vorhaben in die Tat umsetzen. Warum sie dieses Thema gewählt haben, erzählt uns Andreas: „Ich hatte selbst viel mit Stress im Studium zu tun und deswegen allgemein Interesse am Thema Stressreduktion.“
Den Strandtag nach Hause transportieren - so geht´s:
Um einen Entspannungseffekt zu erreichen, setzen die Studierenden gemäß ihres Leitspruchs „Mindful with all your senses” auf die Stimulation der Sinne Sehen, Riechen, Hören und Fühlen.
Virtuell visualisierte Palmen, Meeresrauschen und eine Prise Meeresluft, die durch Duftdiffusor und Ventilator entsteht - so sollen die Nutzer*innen von überall aus in die Strandatmosphäre eintauchen können. Dabei werden die sichtbaren Elemente ergänzend durch die VR-Brille in die wirkliche Umgebung projiziert. Dadurch bleibt die tatsächliche Realität weiterhin wahrnehmbar und wird mit der virtuellen Realität verknüpft.
Zusätzlich führt ein Guru die Nutzer*innen durch die Szenerie. Warum haben sich die Studenten ausgerechnet für eine abstrakte, mehrflächige Figur in einem gläsernen Würfel entschieden? Hintergrund ist das Prinzip des „uncanny valley”, welches annimmt, dass zu realistisch animierte Figuren Unbehagen auslösen. Wird beispielsweise ein Mönch als Guru zu menschenähnlich dargestellt, führt das bei den Nutzer*innen zu einer inneren Ablehnung.
Achtsamkeit auf neuen Wegen
Bei „Mindful Ride” kann sich der Guru je nach Sprachverhalten bewegen und seine Größe verändern. Außerdem berichtet Andreas: „Wir haben versucht, Texte zu formulieren, die so inklusiv wie möglich sind”. Auch Barrierefreiheit ist den Studenten wichtig. So fordert der Guru die Nutzer*innen nicht aktiv dazu auf, durch den Raum zu laufen, um gehbehinderte Personen nicht auszuschließen. Die Psychologin Carolyn Finck von der Universität Los Andes in Kolumbien unterstützte dabei mit ihrer fachlichen Expertise.
Für die zukünftigen Semester, in denen andere Studierende das Projekt übernehmen werden, gibt es schon einige Ideen. Angedacht ist es, weitere Szenerien zu schaffen, um möglichst viele individuelle Atmosphären zu gestalten. Je nach technischem Fortschritt könnten außerdem Vitalwerte, beispielsweise zur Messung der Herzfrequenz, eingebunden werden. So wären auch auf den Entspannungszustand der Nutzer*innen zugeschnittene Anweisungen des Guru vorstellbar.
Für die Zukunft leistet „Mindful Ride” einen kreativen Beitrag zur Stressreduktion. Was das Projekt besonders auszeichnet, ist der Ansatz, VR-Technologie und Achtsamkeit zu kombinieren. Andreas, Tobias, Rasmus und Paul legen hierzu eine Grundlage für weitere Student*innen.
Wer dem stressigen Alltag entfliehen und einen entspannten (virtuellen) Tag am Strand genießen möchte, kann die VR-Brille an der MediaNight am 30. Januar testen.