Humanitäre Hilfe 3 Minuten

Engagement für die Ukraine

Die Helfenden verpacken Spenden für die Ukraine.
Die Helfenden verpacken Spenden für die Ukraine. | Quelle: Franziska Steffen
13. Mai 2024

Stuttgarter Studierende setzen mit ihrem Engagement für den Verein S.O.S. Ukraine e.V. ein Zeichen. Von Instagram-Reels bis zum Spendenevent: Ein vielseitiges Projekt, das nicht nur online, sondern auch bei der MediaNight an der Hochschule der Medien (HdM) im Februar 2024 zu sehen sein wird.

Mit dem Beginn des Kriegs in der Ukraine kam eine Studentin der HdM auf die Idee, ein neues studentisches Projekt ins Leben zu rufen. Daraufhin wurde der Kontakt zum Verein S.O.S. Ukraine e.V. aufgebaut und ein spendenorientiertes Kommunikationsprojekt entstand. Seit dem Wintersemester 2022/23 kann das studiengangübergreifende Projekt an der Hochschule der Medien gewählt werden.

S.O.S. Ukraine e.V. ist ein wohltätiger Verein, der Geld- und Sachspenden sammelt und wöchentlich Hilfsgüter direkt in die Ukraine liefert, um Menschen in Not zu helfen. Der gemeinnützige Verein wurde nach anfänglicher privater Finanzierung durch Yevhenii Lesnyk gegründet. Heute gibt es zwei Spendenlager in Stuttgart. Hier engagieren sich deutsche und geflüchtete Ehrenamtliche.

Win-Win-Situation

Lea Bramm studiert Online-Medien-Management im sechsten Semester und ist bereits das zweite Mal in Folge bei dem Projekt dabei. Der Verein ist ihr über die Zeit ans Herz gewachsen. Auch wenn sie eigentlich keinen persönlichen Bezug zur Ukraine hat, wollte sie helfen. Genau wie viele andere Helfer*innen des Vereins.

Studentin an der HdM
Lea studiert Online-Medien-Management im sechsten Semester.
Quelle: Lea Bramm

„Es ist irgendwie so ein wildes Kuddelmuddel an Leuten, die sich einfach zusammenfinden, weil sie was cooles Gutes machen wollen”, so Lea.

Sie hat im Spendenlager Moni und Michael kennengelernt. Die beiden haben einen ganzen Krankenwagen für zehntausende Euro gespendet. Wenn sie nur einer Person ein Lächeln ins Gesicht zaubern können, sei ihnen das genug.

„Es ist irgendwie so ein wildes Kuddelmuddel an Leuten, die sich einfach zusammenfinden, weil sie was cooles Gutes machen wollen."

Lea Bramm, Studentin

Für die Studentin ist das Besondere an dem Marketing für einen gemeinnützigen Verein der persönliche und nahbare Aspekt. Die Studierenden bekommen einen umfassenden Einblick in den Verein und die Geschichten der Mitwirkenden. Die geplanten Maßnahmen werden gebraucht und umgesetzt. Es bleibt nicht beim Konzepte entwickeln – die Projektteams sehen tatsächlich, was dabei rauskommt.

Quality Time statt Frontalunterricht

„Anstatt Frontalunterricht hatten die Teams jede Woche eine halbe Stunde Quality Time mit Frau Stingel, um die Fortschritte und Maßnahmen zu besprechen und von Ihrer Expertise zu lernen”, berichtet Lea. Prof. Dr. Susanne Stingel bietet im Rahmen des Moduls „Management und Medienproduktion” das Projekt an.

„Am besten fand ich das große Engagement der Studierenden, sich für einen guten Zweck zu engagieren.”

Prof. Dr. Susanne Stingel, Dozentin

Die 13 Studierenden haben einiges an Arbeitskraft aufgewendet, um dem Verein das bestmögliche Marketing zu bieten. Ein breites Angebot aus Printmedien, Social-Media-Content sowie ein Animationsfilm und ein Spendenevent sind daraus entstanden. „Am besten fand ich das große Engagement der Studierenden, sich für einen guten Zweck zu engagieren”, sagt Stingel.

Lea und ihr Projektteam haben einen Redaktionsplan für Instagram erstellt. Dabei haben sie vier Reels mit Captions und Hashtags für den Verein vorbereitet. In diesen zeigen sie persönliche Einblicke und die Geschichte des Vereins.

Instagram Feed
Lea und ihr Team haben nicht nur eine Filmkampange produziert, sondern auch einen neuen Look für Instagram @ukraine_s.o.s entworfen.
Quelle: Lea Bramm, Franziska Steffen

Das Spendenevent fand am 28. Januar 2024 in Kooperation mit der Maximilian-Kolbe-Gemeinde Vaihingen statt. Besucher konnten Köstlichkeiten aus der ukrainischen Kultur probieren und mit Mitarbeitern von S.O.S. Ukraine e.V. sowie den Studierenden ins Gespräch kommen. Diese haben Printmedien wie Flyer, Sticker und Poster gestaltet, um Aufmerksamkeit und Spenden für den Verein zu generieren. Für jeden gespendeten Euro füllten sie eine Murmel in ein Spendenglas.

Um mehr Aufmerksamkeit auf medizinische Versorgung und dringend benötigte Spenden wie Rollstühle und Sanitätsbedarf zu richten, hat ein weiteres Team einen Animationsfilm geschnitten. Dieser zeigt den Spendenvorgang spielerisch und vereinfacht auf. Ein kleiner Transporter fährt vom Verein zum Krankenhaus, lädt die gespendeten Materialien ein und bringt diese in die Ukraine zu den Bedürftigen.

Der Animationsfilm “Die Medispendenreise” zeigt, wie medizinische Hilfsgüter einfach gespendet werden können.
Der Animationsfilm „Die Medispendenreise” zeigt, wie medizinische Hilfsgüter einfach gespendet werden können.
Quelle: Marina Glöttner, Chiara Kleinmann, Moritz Ragg

Um den Ablauf der Spendengenerierung und Bindung des gemeinnützigen Vereins zu optimieren, hat das vierte Team sein Wissen zur Suchmaschinenoptimierung eingebracht. Sie haben sich die Webseite vorgeknöpft – und genau überlegt, was sinnvoll wäre. Die zuvor konzipierten Videos und Beiträge der Teams wurden eingebunden, technische Aspekte und die Navigation angepasst und somit die Reichweite auf Suchmaschinen verbessert.

Die vielseitigen Projekte der Gruppen werden jedoch nicht nur auf dem Spendenevent oder den Social-Media-Kanälen zu sehen sein. Auch bei der MediaNight an der HdM am 1. Februar 2024 wird es eine Ausstellung geben.