EM 2024: Das kostet Kicken im Kessel

EM 2024: Das kostet Kicken im Kessel

Für die EM im Ländle hat Stuttgart insgesamt 38,4 Millionen Euro ausgegeben. Rund 8,5 Millionen Euro wurden in das Projektmanagement investiert. Die vier Fanzonen in der Stadt kosteten 5,4 Millionen Euro.

Für die EM im Ländle hat Stuttgart insgesamt 38,4 Millionen Euro ausgegeben. Rund 8,5 Millionen Euro wurden in das Projektmanagement investiert. Die vier Fanzonen in der Stadt kosteten 5,4 Millionen Euro.

08. Juli 2024

Public Viewing, Tischkicker, Ballübungen. Während der EM 24 dreht sich in Stuttgart alles um Fußball. Egal ob groß, klein, jung oder alt, jeder soll für Bewegung und die Gemeinschaft begeistert werden. Dafür gibt die Stadt mehrere Millionen Euro aus. Aber für was wird das Geld eingesetzt?

Zehn Städte dürfen 2024 Gastgeber der EM-Spiele in Deutschland sein. Davon gibt Stuttgart am meisten Geld aus. Insgesamt wurden über 38 Millionen Euro investiert, um die ganze Stadt, laut UEFA, in „ein Stadion“ zu verwandeln. Darin sind die etwa 60 Millionen Euro Modernisierungskosten für das Fußballstadion nicht einberechnet. Die Investitionen zeigen sich überall im Kessel: neue Schilder am Bahnhof, Säulen mit detaillierter Ausschilderung zu den Events, viel Polizeipräsenz und vier große Fanzonen.

Fanzonen in Stuttgart

Die Freizeitangebote in den Fanzonen sind nach Themenschwerpunkten aufgeteilt. Das Angebot umfasst Musik über Kulinarik bis hin zu sportlichen Aktivitäten. Finanziert wird das mit einem Budget von etwa 5 Millionen Euro. Weitere Informations- und Aktionsangebote rund um die Fanzonen kosten über 3 Millionen Euro. Die größte Zone ist der Schlossplatz. Dort werden alle Spiele live als Public Viewing Event übertragen. Allein beim Eröffnungsspiel gegen Schottland waren rund 30.000 Besucher vor Ort. 

Auch neben den Spielzeiten gibt es auf den Plätzen zahlreiche Angebote. So lässt sich in den Fanzonen auf dem Karls- und Rathausplatz Fußball oder Tischkicker spielen. Außerdem steht das EM-Maskottchen Albärt für Fotos bereit. Weiterhin betreuen viele ehrenamtliche Volunteers die Eventplätze. Durch die freiwilligen Helfer*innen kann Geld gespart werden.

Fußball-Spaß dank freiwilligem Engagement

Rund 1600 Volunteers kümmern sich ehrenamtlich in Stuttgart um die Fanzonen. Sie sind Ansprechpartner*innen bei Fragen, koordinieren Sportangebote und sind „Botschafter der Host City“.

Aber was steckt hinter der Arbeit der Volunteers? Wir haben eine der Freiwilligen für einen Tag im Entertainment Bereich begleitet.

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Die 20-jährige Jura Studentin Annalena Uhl ist Volunteer bei der EM 2024 in Stuttgart. | Quelle: Viktoria Reiser, Lilli Hammer, Anika Blumenthal

Investition in die Bewegungsförderung von Kindern

Ein Bewegungspass kostet die Stadt 50 Cent und begleitet die Kinder über die gesamte Kitazeit. Mit dem Bewegungspass lernen Kinder, ihre motorischen Fähigkeiten zu verbessern. Dabei helfen ihnen kleine Übungen mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Das Ziel: Ein Albärt-Sticker. Zusammen mit seinen tierischen Freunden soll das EM-Maskottchen die Kinder zu mehr Bewegung motivieren. Neben einigen Kindertagesstätten, bietet die Stadt Stuttgart Veranstaltungen mit dem Pass an. Laut Stadt Stuttgart haben bei den Events im Mai, dem „Stadion der Träume", über 800 Kinder teilgenommen. Dabei übten sie in Zusammenarbeit mit Vereinen ihre Fußballfertigkeiten.

Der Bewegungspass in der EM-Edition (links) im Vergleich zur normalen Edition (rechts).
Der Bewegungspass in der EM-Edition (links) im Vergleich zur normalen Edition (rechts).
Quelle: Mario Morrone

Im add.it-Podcast sprechen wir mit Expertin Sophia Zimpfer vom Amt für Sport und Bewegung Stuttgart über die neue Fußballedition des Bewegungspasses. Außerdem klären wir, was der Pass mit der Europameisterschaft zu tun hat und wie nützlich er für Pädagog*innen ist.

Für den Zeitraum der EM investiert Stuttgart viel Geld. Am Ende bleibt die Erfahrung für die Fußballfans und Volunteers. Auch die günstige Bewegungsförderung für Kinder soll nachhaltige Wirkung zeigen. Wie groß die Wirkung tatsächlich ist, wird sich in kommenden Untersuchungen herausstellen. Laut Oberbürgermeister Frank Nopper erhofft sich die Stadt Stuttgart ein positives Bild in Europa zu hinterlassen. Die Zeit wird zeigen, ob das gelingt.