Eine Shotmaschine für Zuhause
Seit Anfang des Semesters sitzen sie jetzt bereits an ihrem Projekt für die MediaNight. Von Planung bis Umsetzung mussten die beiden schon eine Menge Arbeit in ihr Projekt stecken. Die Stunde der Wahrheit ist eingetroffen, funktioniert alles? Zeigt sich das Ergebnis so wie geplant? Er drückt auf den Knopf. Der Automat reagiert nicht. Was jetzt? War die ganze Mühe umsonst?
Die Köpfe hinter SpiritLab
Victor Tokornoo und Alex Nisen sind die Köpfe hinter dem Projekt „SpiritLab“. Die 23-jährigen Studenten des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen im zweiten Semester bringen bereits technische Vorkenntnisse mit in ihr Projekt. So konnte Alex für das Projekt seine Fähigkeiten im technischen Umgang mitbringen, und Victor sein Vorwissen im Programmieren, ohne die die Umsetzung laut ihnen deutlich schwieriger geworden wäre. Somit war schon die Arbeitsaufteilung von vorne herein klar. Auch die Möglichkeit, den Makerspace der HdM und dessen Inventar zu nutzen, hilft den beiden. Die Idee für das Projekt entwickelte sich aus einer Aufgabe im Modul Autonomie. Da bereits letztes Jahr bekannte Kommiliton:innen von ihnen eine Cocktailmaschine „WINGS Drinks“ entwickelt hatten, dachten Victor und Alex, diese Idee portabler und in einem anderen Bereich zu entwickeln.
Das ist SpiritLab
Anstelle von Cocktails liegt bei SpiritLab der Fokus auf Shots, also Spirituosen in einem 2- oder 4-cl-Glas, die in einem Zug getrunken werden. Diese können per Knopfdruck auf dem integrierten Touchpad, je nach Getränk aus dem Automaten gelassen werden. Wegen ihrer kompakten Größe lässt sich die Maschine auf die meisten Tische stellen und kann leicht zu Freunden, Partys etc. mitgenommen werden. Bei der Gestaltung setzen sie auf ein schwarz glänzendes Außendesign, ausgeschmückt mit LED-Leuchten. Die Flaschen mit den gewünschten Getränken werden am Rücken der Maschine befestigt und der Inhalt durch eine Pumpe nach vorne zur Ausgabe befördert. Flasche und Ausgabe sind durch dünne Schläuche verbunden, die sich durch den Holzrahmen des Automaten ziehen. Die Software für SpiritLab basiert auf Raspberry PI, das sind einfach gesagt kreditkartengroße Computer, die der Mechanik sagen, wann sie was tun soll. Ursprünglich war geplant, eine 3D-gedruckte Schiene als Halterung für die Schläuche zu verwenden. Durch einen Defekt mussten die Schläuche nun durch eine simplere Halterung befestigt werden. Wie wir im Gespräch mit Victor und Alex erfahren durften, war das nur eine der wenigen Hürden, die die beiden im Laufe des Prozesses überwinden mussten:
Wir: Was waren euere größten Probleme?
Victor: Die größte Hürde war die Mechatronik richtig zu verkabeln und zum laufen zu bringen. Das haben wir jetzt nach ca. 12 Stunden Arbeit geschafft. Noch ein Problem war der 3D Druck. Wir haben für die Kanäle, in denen der Alkohol von der Flasche vorlaufen soll, eine Halterung gedruckt. Das Ganze hat uns 20 Stunden gekostet, aber die Schläuche haben dann nicht durch gepasst, das war frustrierend. Oder der falsch eingestellte Spannungswechsler. Da hatten wir etwas falsch eingestellt und dann hat es statt den eigentlich angedachten 5 Volt ganze 230 Volt aus der Steckdose durchgejagt. Da ist dann erstmal ein Raspberry durchgebrannt. Da hängt halt alles zusammen. Wenn eine Sache defekt ist, dann geht erst mal gar nichts mehr.
Wir: Und wie habt ihr das alles gelöst?
Alex: Die Halterung haben wir nochmal kleiner gebaut. Jetzt liegen die Schläuche frei. Das ist nicht ganz das, was wir wollten, aber es geht. Bei der Überspannung war das einfacherer. Wir haben nochmal ein neues Raspberry geholt und den Spannungswechsler neu eingestellt. Jetzt funktioniert es.
Wir: Inwiefern unterscheidet sich jetzt SpiritLab von der Cocktailmaschine?
Victor: SpiritLab ist sehr kompakt und kann überall mitgenommen werden, also auf Partys oder zu Freunden. Die Cocktailmaschine ist ziemlich groß und zum hin- und hertransportieren eher ungeeignet.
Mit SpiritLab vereinen Alex und Victor sämtliche Inhalte ihres Studiengangs. Wirtschaftsingeneurwesen besteht aus BWL, Programmierung und Design. Alle diese Aspekte mussten die Jungs bei ihrem Projekt berücksichtigen und anwenden. BWL beim Kauf der einzelnen Materialien für den Bau, Programmierung bei der Nutzung des Raspberry PI und Design bei der Gestaltung des endgültigen Produkts. Ihre Erwartungen an die MediaNight sind enthusiastisch. Alex und Victors Hoffnung liegt darin, dass das Produkt fehlerfrei präsentiert werden kann. Vor allem wünschen sie sich, mit ihrem SpiritLab gute Laune unter den Besucher:innen verbreiten zu können. Ob sie das realisieren können, dürft ihr gerne selbst auf der MediaNight herausfinden.