Straßenverkehr 3

Die Schuld nach dem Crash: Wer am häufigsten Unfälle verursacht

Im Straßenverkehr treffen viele verschiedene Personengruppen aufeinander. Nicht selten knallt es zwischen ihnen. | Quelle: Canva
13. Febr. 2025

Die Fahrradfahrer*innen, die Lkws, die Alten – im Straßenverkehr ist es leicht die Verantwortung auf andere zu schieben. Daten des Statistischen Bundesamts zeigen, wer in Deutschland wirklich die meisten Unfälle verursacht. 

Und Krach: Ein Unfall im Straßenverkehr passiert meistens schneller als gedacht. Alleine im Jahr 2023 kam es in Deutschland laut dem Statistischen Bundesamt zu mehr als 2,5 Millionen Unfällen. Bei über 290.000 davon wurden Menschen verletzt oder getötet. 

Trotz der Häufigkeit sehen nur die wenigsten sich selbst in der Verantwortung: Rund 58 Prozent der befragten Autofahrer*innen haben bei einer Studie der DA direkt Versicherung angegeben, das höchste Unfallrisiko in anderen Verkehrsteilnehmern zu sehen, lediglich 21 Prozent bei sich selbst. Doch wer verursacht wirklich am meisten Unfälle auf den deutschen Straßen?

Nach einem Blick in die Daten des Statistischen Bundesamts stellt sich heraus, dass die Fahrer*innen eines üblichen Personenkraftwagens gegenüber anderen Fahrzeugarten, 2023 in die meisten Unfälle verwickelt waren. Das lässt sich grundsätzlich durch die Dominanz des Autoverkehrs in Deutschland  erklären. 

Schaut man jedoch auf den Anteil der Verursacher*innen, erkennt man, dass gut über die Hälfte der Autofahrer*innen auch selbst für die Unfälle verantwortlich waren. 

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| Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Zusammenstellung und Berechnung

Ganz ähnlich sieht es bei Fahrzeugführer*innen von Lkws und Motorrädern aus. Zu den häufigsten Fehlern der drei Fahrzeugarten zählen laut dem Statistischen Bundesamt eine nicht angepasste Geschwindigkeit, sowie ein zu kleiner Abstand zu anderen. 

Auffällig ist auch der hohe Anteil an Verursacher*innen unter den Fahrer*innen von Elektrokleinstfahrzeugen, wie E-Scootern oder Hoverboards. Das ist in den meisten Fällen auf eine falsche Benutzung der Straße zurückzuführen. Oft spielt aber auch Einfluss von Alkohol hier eine Rolle. 

Alte als auch Junge auffällig

Auch auf bestimmte Altersgruppen wird regelmäßig geschimpft: Die Jungen rasen, die Alten seien unaufmerksam und bauen somit auch mehr Unfälle. Aber stimmen diese Klischees wirklich? 

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Auch wenn besonders junge, sowie alte Verkehrsteilnehmer*innen grundsätzlich an deutlich weniger Unfällen beteiligt sind als andere Gruppen, verursachen sie die, an denen sie beteiligt sind, erstaunlich oft. Die Gruppe der 18 bis 20-Jährigen und die über 75-Jährigen haben beide eine Verursacher*innen-Quote von mehr 65 Prozent, deutlich höher als die anderer Altersgruppen. Bei jüngeren Autofahrer*innen hänge dies vor allem mit der fehlenden Erfahrung im Straßenverkehr zusammen, heißt es in einem Bericht des ADAC. Sie würden ihr Können überschätzen und etwa die Geschwindigkeit unterschätzen. Ältere Verkehrsteilnehmer*innen missachten dafür die Vorfahrt anderer Fahrzeuge häufiger und machen mehr Fehler beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren, Ein- und Anfahren, erklärt das Statistische Bundesamt.