Recycling

Plastik und Nachhaltigkeit: Geht das?

Der Extruder des Studiengangs Verpackungstechnik recycelt Abfälle in neues Druckmaterial.
06. Dez. 2023
Fast sechs Millionen Tonnen Kunststoffabfälle jährlich – Tendenz steigend. Der Studiengang Verpackungstechnik hat sich diesem Problem angenommen und möchte auf der MediaNight zeigen, wie mit kreativen Möglichkeiten im 3D-Druck die Umweltbelastung reduziert werden kann.

„Vom Müll zum Meisterwerk“ – diesen Weg beschreiten Studierende des Studiengangs Verpackungstechnik auf der aktuellen MediaNight und zeigen damit: „So nachhaltig kann 3D-Druck sein!“. Im gleichnamigen Projekt verarbeitet das Team Kunststoffabfälle zu neuem 3D-Druckmaterial. Hierzu verwenden sie einen Extruder, der bereits im vorherigen Semester entwickelt wurde. Das Gerät arbeitet dabei ähnlich wie ein Fleischwolf bei der Herstellung von Spritzgebäck: Der Rohstoff wird durch einen Trichter eingefüllt, eine sich drehende Schnecke mischt und erhitzt das Material. Anschließend wird es durch eine Düse gepresst und aufgewickelt. „Hintergrund des Ganzen ist, dass im 3D-Druck-Labor des Studiengangs immer wieder Abfall entsteht“, erklärt Marvin Herbinger, eines der Teammitglieder. So wird aus alten Kunststoffabfällen neues Material für den 3D-Druck – das sogenannte Filament.

38 Kilo Plastikmüll pro Kopf

Kunststoffabfälle nehmen in Deutschland kontinuierlich zu, wie eine Übersicht des Naturschutzbund (NABU) zeigt. Inzwischen sind es fast sechs Millionen Tonnen jährlich. Den größten Anteil daran haben Verpackungen. Pro Kopf fallen jährlich etwa 38 Kilogramm Müll aus Plastikverpackungen an. Damit liegt Deutschland deutlich über dem europäischen Durchschnitt. Laut einer Studie des WWF werden Verpackungen zu rund 90 Prozent aus Neukunststoffen gefertigt und über die Hälfte davon wird nach Gebrauch verbrannt. Dabei ist das Recyclen die umwelt-, klima- und ressourcenschonendere Alternative zur energetischen Verwertung.

Kleiner Beitrag zum Umweltschutz

Um sich ein eigenes Bild von der Funktionsweise des Extruders zu machen, wird das Gerät auf der kommenden MediaNight vorgeführt. Die Besucher können zudem selbst aktiv werden und ein recyceltes Goodie mit nach Hause nehmen. „Es ist wichtig, Dinge mal selbst auszuprobieren, etwas mit den Händen zu machen“, so Teammitglied Bianca Schmid. Das Team möchte außerdem noch genauer auf das Thema Recycling eingehen und wichtige Fragen hierzu beantworten. Die angehenden Verpackungstechniker:innen leisten mit ihrem Projekt zumindest einen kleinen Beitrag zum Thema Umweltschutz. Das Projekt soll auch im nächsten Semester weitergeführt werden.

Alle Infos zum Projekt und zur bevorstehenden MediaNight findet ihr hier.

Zum Team von „Vom Müll zum Meisterwerk: So nachhaltig kann 3D-Druck sein!“ gehören Rebecca Berger, Joy Castor, Marvin Herbinger, Elena Ioannidis, Midori Lehmann, Annabelle Multer und Bianca Schmid.