KI im Rampenlicht - „Modern Ways Of Making Films“?

Ein verlassenes Haus im 19. Jahrhundert, ein mysteriöses Zimmer, ein dunkles Familiengeheimnis und eine künstliche Intelligenz, die sich all das ausgedacht hat – Der Film „Modern Ways Of Making Films“ begleitet die Protagonist*innen Leni und Max auf ihrer Suche nach Drehbuchinspiration. Dabei wenden sich die Beiden an eine unerwartete Quelle: ChatGPT. Die künstliche Intelligenz liefert den ratlosen Filmstudent*innen die verrücktesten Ideen.

Theresa Haas (Regie) hatte schon vor der Erstellung des Drehbuches die Idee, KI generierte Geschichten humorvoll einzubauen. Der tatsächliche Prozess stellte sich allerdings als aufwändiger als erwartet heraus.

ChatGPT liefert nicht immer sinnvolle Antworten auf die eingegebenen Prompts, weshalb der Verlauf des Drehbuchschreibens zu einem interaktiven Spiel wurde. Häufiges Fragen nach Ergänzungen oder Zusammenhängen sind unumgänglich, weshalb das fertige Drehbuch weder von Mensch, noch von KI allein verfasst wurde.

„Modern Ways Of Making Films“ ist eine Produktion, mit mehr als nur einem ungewöhnlichen Drehbuchautor. Vom Storyboard über den Rohschnitt bis zur Bildverarbeitung – Während des gesamten Entstehungsprozesses, wirken verschiedene KI Programme als Produktionsassistenz.

Besonders intensiv genutzt wurde dabei auch das KI-Tool ElevenLabs, das der Geschichte eine Erzählerstimme bietet, welche die Filmszenen mit geheimnisvoller Stimme begleitet.

In Anbetracht der rasanten technischen Entwicklungen der letzten Jahre, dient der Kurzfilm nicht nur der Unterhaltung, sondern stellt uns vor wesentliche Fragen der Filmbranche:

Ist das der „modern way of making films”? – Die Antwort bleibt offen und regt gleichzeitig zum Weiterdenken an. Was wird gerade dich als Student*in einer Medienhochschule in deinem späteren Berufsfeld erwarten, wenn künstliche Intelligenzen zunehmend Einzug halten und sich immer weiter verbessern?

„Chat GPT ist immer nur so gut wie sein*e Benutzer*in, aber da die Benutzer*innen immer besser werden, werden künstliche Intelligenzen wahrscheinlich auch in der Zukunft als Inspirationsquelle für Drehbücher dienen“ erklärt auch Producer Christian Keppler.

Doch auch die Fähigkeiten der künstlichen Intelligenz stießen an ihre Grenzen. Während ChatGPT zwar in der Lage war, die skurrilsten Filmszenarien zu entwerfen, versagte die KI schließlich darin, Witze zu entwickeln, die den menschlichen Humor authentisch imitierten.

Im Laufe des Drehs wurde deutlich, dass künstliche Intelligenzen in der Filmproduktion nur in Zusammenarbeit mit menschlicher Interpretation und Kreativität sinnvoll einsetzbar sind.

Obwohl noch nicht absehbar ist, welche Rolle Chat GPT zukünftig in der Filmbranche spielen wird, gibt uns der Kurzfilm einen Einblick in die Chancen, die KI in der Medienwelt für uns bereithalten könnte.

Den Kurzfilm kannst Du bei der Medianight am 01. Februar 2024 anschauen.