„Jeder hat mal einen schlechten Tag und es ist nicht immer alles perfekt.“
Die Bindung zu Followern
Auf deiner Instagramseite folgen dir rund 6.000 Menschen. Wie würdest du die Bindung zu deinen Followern beschreiben?
Zu meinen Followern habe ich ein freundschaftliches Verhältnis. Ich probiere immer auf alle Nachrichten zu antworten und mir dafür Zeit zu nehmen. Man erkennt auch immer wieder die gleichen Profile, die deine Bilder liken und kommentieren. Mit manchen meiner Follower habe ich sogar gemeinsame Insiderwitze. Dadurch entsteht auf jeden Fall eine Bindung zu Leuten, die man eigentlich gar nicht kennt, aber mit denen man auf Social Media immer wieder hin und her schreibt.
Würdest du die Bindung zu deinen Followern als „real“ bezeichnen?
Ja, die Bindung zu meinen Followern ist definitiv real! Ich bin nicht aufgesetzt und schreibe jedem „Oh du Süße“, ich bin schon authentisch, das ist mir sehr wichtig. Manchmal gibt es auch eine kurze Sprachnachricht als Antwort zurück. Wenn ich aber mal keine Zeit habe, direkt zu antworten, dann versehe ich die Nachricht mit einem Herzchen.
Viele Jugendliche nehmen sich Blogger als Vorbilder und eifern ihnen nach. Bist du dir deiner Vorbildfunktion als Blogger bewusst?
Mal mehr, mal weniger. In Bereichen wie Ernährung und Fitness sehe ich mich als Vorbild, das ist ganz klar. Aber mir fällt immer wieder auf, dass mich Menschen auch in anderen Bereichen als Vorbild sehen, wo ich mir der Verantwortung manchmal gar nicht so bewusst bin. Zum Beispiel war letztens das Thema Fliegen auf meinem Kanal sehr präsent, da ich des Öfteren mit dem Flugzeug unterwegs bin. Daraufhin habe ich Nachrichten von Followern erhalten, die mir erklärten, dass Kurzstreckenflüge nicht gut für die Umwelt seien und dass ich doch da ein bisschen besser drauf achten solle. Da ist mir aufgefallen, okay, da habe ich vielleicht doch eine größere Vorbildfunktion, als ich gedacht hätte.
Wie baust du Nähe und Bindung zu deinen Followern auf?
Inwiefern spielt Authentizität in deinem Beruf als Blogger eine Rolle?
Man sollte sich vor der Kamera nicht verstellen. Transparenz ist auch ein wichtiger Punkt. Mein Motto ist da: Practice what you preach. Immer man selbst sein und nicht vorgeben etwas zu sein, das man nicht ist! Und ganz wichtig – auch mal Schwächen zeigen.
Wie bist du zum Bloggen gekommen und über welche Themen bloggst du?
Zum Bloggen bin ich über die Themen Ernährung, Fitness und Gesundheit gekommen. Gerade als das mit Instagram-Stories immer populärer wurde, habe ich vermehrt über meinen veganen Lifestyle und meine Sportroutine berichtet und gemerkt, dass da bei den Leuten ein großes Interesse besteht. Ich habe erkannt, dass es die Leute schon interessiert und das hier in Deutschland noch nicht so viele in der Szene drin sind. Daraufhin habe ich immer mehr Fragen zu dem Thema bekommen und so kam es, dass ich dazu immer mehr und mehr gepostet habe.
Viele Blogger bekommen täglich Tausende von Nachrichten, sowohl positive als auch negative. Wie gehst du mit negativer Kritik um? Bereust du es manchmal in der Öffentlichkeit zu stehen?
Nein, ich bereue es überhaupt gar nicht in der Öffentlichkeit zu stehen. Klar, braucht man eine dicke Haut. Ich bekomme auch immer mal wieder Hater-Kommentare, gerade, wenn es um meine vegane Ernährung geht. Aber wenn man hinter sich und seinem Ding zu hundert Prozent steht, dann kann man auch mit negativer Kritik gut umgehen.
„Das geht dann zum einen Ohr rein und zum anderen wieder heraus.“
Viele Blogger stehen in der Kritik, da sie Werbung nicht transparent kennzeichnen. Wie stehst du zum Thema Product-Placement auf Instagram?
Neulich habe ich einen Kommentar einer Followerin dazu erhalten. Ich hatte meine Community gefragt, was sie denn in Zukunft für Inhalte von mir sehen möchten. Ihre Aussage war: „Bitte weniger Werbung!“. Das hat mich sehr überrascht, da ich meine Werbepartner sehr bewusst auswähle und nur für Produkte werbe, hinter denen ich zu einhundert Prozent stehe. Ich achte zudem sehr darauf, meinen Followern immer hochwertigen Content zu bieten. Da mich die Aufbereitung des Contents viel Zeit kostet, finde ich es absolut legitim und nicht verwerflich, Geld für Product-Placement zu bekommen.
Aktuell hast du über 6.000 Follower – könntest du dir vorstellen ein Fantreffen zu veranstalten?
Kann ich mir gerade noch gar nicht so vorstellen, da mein Account ja noch relativ klein ist. Generell finde ich, dass Fantreffen eine coole Sache sind. Immer, wenn ich in der Stadt unterwegs bin und Leute mich wegen meines Instagram-Accounts erkennen und ansprechen, freue ich mich total. Meistens entstehen super nette Gespräche und ich finde es spannend, die Leute hinter den Profilen kennen zu lernen.
An den sogenannten Followerzahlen wird der Erfolg eines Instagramprofils gemessen. Was tust du, damit deine Followerzahlen ansteigen?
Ehrlich gesagt nicht viel, ich könnte viel mehr tun, um Follower zu generieren. Auf meinen Feed achte ich nicht so sehr, da mir dieser bei anderen Bloggern auch nicht wichtig ist. Essenzieller ist mir der Mehrwert eines Profils und ob mir die Person sympathisch ist. Wenn ich eine Insta-Story anschaue, möchte ich mit guten Informationen gefüttert werden, irgendwas was ich davor noch nicht gewusst habe und was mich und mein Leben bereichert. Viele Blogger geben sich gegenseitig sogenannte Shoutouts oder kommentieren fleißig andere Profile, um ihre Followerzahl zu steigern. Das ist mir allerdings alles nicht so wichtig. Die Leute, die zu mir finden und meinen Content zu schätzen wissen, sind mir wichtiger als die Quantität an Followern. Ich setze da mehr auf Qualität!
Der Beruf des Bloggers wird derzeit immer populärer, gerade bei jungen Leuten ist dieser Berufswunsch sehr beliebt. Bekannte Firmen reißen sich um Kooperationen mit Bloggern, da es ihnen viel Werbung einbringt. Kannst du dir vorstellen, hauptberuflich zu bloggen?
Ich mag die Abwechslung und mache gerne verschiedene Sachen wie die Ernährungsberatung, Instagram und YouTube. Da das Bloggen an sich schon sehr abwechslungsreich ist, kann ich mir das prinzipiell hauptberuflich schon sehr gut vorstellen.
Feed: Der Feed informiert den Nutzer über Veränderungen auf einem Profil, welches man abonniert hat. Daher auch der Begriff News-Feed.
Story: Mit Insta-Stories hat ein Unternehmen die Möglichkeit, bestimmten Beiträgen mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Insta-Stories werden auf dem Instagram-Account über den Newsfeed, ganz oben angezeigt. Durch Klicken auf die kreisförmigen Profilbilder, der Nutzer, öffnet sich die Insta-Story. Nach 24 Stunden löscht sich die Story automatisch.
Content: Inhalte zu einem bestimmten Thema, die im Feed veröffentlicht werden können, zum Beispiel Bilder und Texte.
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