„Ich hatte immer schon Lust, eine App zu entwickeln, die Menschen weiterhilft.“
Fremdsprachen? Habe ich in der Tasche!
„Tu heute etwas, worauf du morgen stolz sein kannst.“ Wer im Internet nach Motivationssprüchen sucht, findet diesen Satz gleich an erster Stelle. Elisa und Torben, 19 und 21 Jahre alt, haben ihn in die Realität umgesetzt und ihre eigene App „Fluently“ programmiert. Ein Vokabeltrainer made in Stuttgart. Vorgestellt wird er heute auf der MediaNight.
Das Strahlen und der Stolz im Gesicht der beiden, wenn sie von „ihrem Baby“ sprechen, ist im Gespräch nicht zu übersehen. Torben, der wie seine Projektpartnerin im 4. Semester Mobile Medien studiert, erzählt: „Ich wollte was entwickeln, das ich später meinen Freunden und meiner Familie zeigen und darüber sagen kann: ,Guckt mal, das ist mein Werk.’“
Nach einem halben Jahr intensiver Arbeit ist ihr Werk jetzt für Android Smartphones im Google Play Store verfügbar.
https://play.google.com/store/apps/details?id=de.hdmstuttgart.foreignlanguagelearnersapp
Karteikarten mit Vokabeln handschriftlich zu erstellen ist vor allem eins: viel Arbeit. Elisa und Torben haben dieses System deshalb digitalisiert und es nutzerfreundlich gestaltet. Dass die beiden nicht die Ersten sind, die eine App zum Vokabellernen entwickelt haben, wissen sie. Das Besondere an „Fluently“ sei laut Elisa aber das ,,Community-Feeling“.
Die App bietet die Möglichkeit, Vokabellisten anderer User*innen herunterzuladen. Diese kann man zudem mit eigenen Vokabeln ergänzen.
Bildung statt Beliebtheit
Einige interaktive Features haben die beiden bewusst ausgelassen. So gibt es auf „Fluently“ beispielsweise keine Like- oder Follow-Funktion. Die App soll möglichst neutral bleiben: ,,Ich kenne das von anderen Apps, da geht man dann nur noch nach Followern oder Beliebtheit. Bei uns soll die Bildung im Vordergrund stehen.“, erklärt Torben.
Den Zugang zu Bildung haben aber nicht alle Menschen. Gerade in ärmeren Ländern mangelt es oft an Büchern, Schulen oder Bibliotheken. Ein Smartphone dagegen hat laut einer Statistik des Pew Research Centers aber rund ein Drittel der Weltbevölkerung, Tendenz steigend. „Wenn nur eine Person auf der Welt die App runterlädt und deswegen eine Eins im Test schreibt, dann reicht mir das schon.”, erzählt Torben weiter.
Mit dem Designen oder Programmieren von Apps Geld zu verdienen können sich beide gut vorstellen. Das nächste TikTok wird es aber nicht werden: „Ich möchte nicht, dass man nach Apps, die ich rausbringe, süchtig wird, sondern dass man sie bewusst nutzt, weil sie einem etwas bringen.“, sagt Elisa.
Wer sich mit den beiden Entwickler*innen persönlich unterhalten möchte, dem bietet sich heute auf der MediaNight die Möglichkeit dazu. Dann vielleicht sogar in einer anderen Sprache.
https://www.hdm-stuttgart.de/medianight/projekt?pid=3594