Gebärdensprache

Eine Sprache fürs Auge

Auf der Website von Sign Up erklären Muttersprachler, Lehrer und Angehörige die Gebärdensprache.
04. Febr. 2021
Erst seit 2002 ist die Deutsche Gebärdensprache (DGS) als offizielle Sprache in Deutschland anerkannt. Trotzdem können nur Wenige sie verstehen. Für die Meisten ist das eher wie „Kino im Alltag“. Das Team des Projektes „Sign Up“ möchte dies ändern.

„Sign Up“, das sind Alicia Hildebrand, Simon Konrad, Mirjam Michutta, Hannah Obert und Emili Pavel. Zusammen haben sie eine Website für die digitale Media Night der HdM zum Thema entwickelt. Wir haben mit ihnen gesprochen.

Wie seid ihr auf die Idee gekommen?

Mirjam: Mein Bruder ist hochgradig schwerhörig. Das Thema Gebärdensprache begleitet mich schon mein Leben lang und ich finde es einfach eine tolle Sache. Ich merke immer wieder, dass Menschen wahnsinnig interessiert sind, aber nur wenig oder auch Falsches darüber wissen.

Worauf sollte man achten, wenn man auf eine gehörlose Person trifft?

Mirjam: Ich glaube, am Wichtigsten ist, dass man nicht sagt: „Oh das tut mir leid!“ und weggeht. Das muss einem nicht leidtun, die Person ist so und das ist völlig in Ordnung. Bei der Gebärdensprache muss man mehr mit dem Körper sprechen, mehr die Hände benutzen. Man muss sich einfach trauen! Wichtig ist auch, dass man ein relativ normales Lippenbild hat. Wenn man anfängt, ganz langsam und deutlich zu sprechen, dann verzerrt das das Mundbild. Schreien hilft natürlich auch nicht.

Homepage der Website von Sign Up

Wie ist eure Website in etwa aufgebaut? Was kann man erwarten?

Alicia: Wir wollten eine spielerische Entdeckungsreise damit machen. Also alles schön bunt, schön freundlich halten. Es soll Spaß machen. Wir wollen einerseits informieren, Wissen darüber vermitteln, was DGS ist und bestimmte Begriffsdefinitionen erklären. Andererseits wollen wir inspirieren. Wir haben einige Leute interviewt oder kleine Videobotschaften zu ganz verschiedenen Themen in dem Bereich bekommen. Außerdem bieten wir einen kleinen Schnupperkurs an, bei dem wir den Nutzern selbst mal die ganzen Basics beibringen.

Wie seht ihr die Toleranz oder auch die Zukunft der Hochschulen in Bezug auf Gehörlose?

Mirjam: Ich glaube, die HdM ist allgemein eine sehr tolerante Hochschule. Aber da kann noch mehr getan werden. Ich bin schon seit etwa einem Jahr dran, dass wir im Sprachzentrum vielleicht einen Gebärdenkurs anbieten. Durch Corona wurde das jetzt wieder nach hinten verschoben. Aber wenn die HdM und andere Hochschulen dies anbieten, könnte es, besonders in der jüngeren Generation, präsenter werden.

Falls ihr neugierig geworden seid und mehr über das Projekt erfahren wollt, dann schaut doch am 4. Februar 2021 auf der Seite von „Sign Up“ vorbei. Oder informiert euch vorab auf der Instagramseite des Teams. An der Media Night selbst könnt ihr euch von 18 bis 22 Uhr mit dem Team auf der Website unterhalten. Und wer weiß, vielleicht gibt es ja schon bald einen DGS-Kurs an der HdM…