Mischwälder

Unsere grüne Lunge

03. Aug. 2020

Das Artensterben nimmt Fahrt auf. Der natürliche Lebensraum verschwindet Stück für Stück. Dagegen muss etwas getan werden. Ein Motto lautet: Zurück zum naturnahen Mischwald. Aber wieso ist genau dieser so wichtig für die Artenvielfalt?

Als Mischwälder bezeichnet man Waldflächen, auf denen mehrere Baumarten vorkommen. Im Allgemeinen spricht man jedoch von Mischkulturen, wenn Pflanzen verschiedener Arten auf einer Fläche angebaut werden oder dort natürlich wachsen. Sie sind durch ihre Vielfalt weniger schädlich für unsere Arten und sollen die negativen Seiten von Monokulturen ausgleichen. Die Bäume sorgen nämlich nicht nur für besseres Klima und ein stabiles Ökosystem, sondern auch für den Erhalt unserer Arten. Wälder sind außerdem wertvolle Lebensräume, insbesondere für die von der zunehmenden Rodung der Wälder bedrohten Arten.

Durch seine optimalen klimatischen Bedingungen besitzt der deutsche Wald perfekte Voraussetzungen für den Erhalt der Artenvielfalt. Er beherbergt von allen mitteleuropäischen Ökosystemen die meisten Tier- und Pflanzenarten. Unsere Wälder sind folglich voller Leben. Und dieses Leben gilt es zu schützen. Pflanzt man beispielsweise nur Kiefern, so wie in Teilen des Schwarzwaldes, kann es dazu kommen, dass die Bäume bei Sturm auf ganzen Quadratkilometern wie Streichhölzer umknicken, aufgrund der nur flach wachsenden Wurzeln. In einer Mischkultur wachsen auch tiefer wurzelnde Arten, die einem Sturm standhalten und anderen, weniger stabilen einen Windschatten bereiten. So ergänzt sich die Natur.

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Fakten über die Funktion von Mischwäldern | Quelle: Isabel Haller

Die meisten Tierarten finden in Mischkulturen ausreichend Futter. Durch immer weniger lohnende Landwirtschaft werden auch immer weniger Grünstreifen für Wildtiere stehengelassen, die sonst als Futterquelle dienen. Durch sogenannte Flurbereinigungen, bei denen mehrere kleinere Äcker zu großen zusammengefasst werden, um rentabler zu wirtschaften, geht erhebliche Biodiversität verloren. Gleiches gilt für die Rodung von Hecken, die Vernichtung von Ackerrandstreifen, die Kanalisierung von Bächen, sowie die anschließende konventionelle Landnutzung.

Doch was ist eigentlich bei uns heimisch? Sobald eine Baumart zu 16 Prozent in unseren Wäldern vorkommt, spricht man von einer Hauptbaumart. Zu nennen sind unter anderem: die Buche (zum Beispiel als Hain-, Weiß- oder Rotbuche), die Eiche, die Birke, und der Ahorn (zum Beispiel als Spitz-, Berg- und Feldahorn). Bei den Nadelbäumen allen voran die Kiefer. Die meisten der lokalen Hauptbaumarten bieten auch ausreichend Futter für die in den Wäldern lebenden Tiere. Doch viele Menschen kennen sich heute gar nicht mehr in ihrer Umgebung aus, wissen nicht, wie die Pflanzen und Bäume um sie herum heißen und was sie ausmacht.

Unsere Challenge

Wir haben uns deshalb dafür entschieden, eine Instagram-Challenge zu starten, in der wir Blätter der oben genannten Hauptbaumarten zeigen und die Rezipienten auffordern, in ihrer Umgebung ein Beispiel dieser Blätter und damit dieser Bäume zu suchen und zu finden. Wir sind der Meinung, dass zu viel Wissen über Vegetation und heimische Arten verloren geht. Da dieses Wissen aber auch nicht mehr standardmäßig in der Schule vermittelt wird, sondern maximal bei Pfadfindern oder beim Besuchen einer Jagdschule, haben wir uns entschlossen, dem entgegenzuwirken. Hierbei soll die Lust geweckt werden, die Umgebung wieder zu erkunden und sich in seiner Freizeit ein bisschen der lokalen Umwelt zu widmen. Um zumindest ein kleines Erfolgserlebnis zu erreichen, haben wir vier der regionalen Hauptbaumarten ausgewählt, um das Interesse an der Natur zu stärken.

Feldahorn
Weißbirke
Rotbuche
Traubeneiche

Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit dem Naturkundemuseum Stuttgart, das im Rahmen eines Sommerspecials auch Beiträge von uns auf seinem Instagram-Kanal @naturkundemuseumstuttgart veröffentlicht. Dort haben wir mit der fachlichen Unterstützung der Experten tolle Mitmach-Challenges rund um das Thema Artenschutz erstellt. Schaut doch mal vorbei!

Weitere Beiträge aus unserem Special #natürlichdabei findet ihr hier.