Review

Magpie: Kniffliges Plattforming in knuffiger Optik

Maggie hat ein Fable für Glitzerndes
30. Juni 2022
Übergroße Bücher, glitzernde Schätze und tödliche Fallen. Das Videospiel Magpie sieht niedlich aus – doch der Schein trügt.

Nicht alles was glänzt ist Gold, in Magpie wollen wir es trotzdem haben! Im kleinen 2,5D Platformer von Marc Hinrichsmeyer, Thi Mai Khanh Huynh, Benjamin Lachmann, Aaron Löffler, Linda Quast, Christiane Sommer und Anna Tiggesbäumker aus dem Studiengang Audiovisuelle Medien, schlüpfen wir in die Rolle der kleinen Hauselfin Maggie. Die ist stets auf der Suche nach neuen Kostbarkeiten und als sich eines Nachts eine Goldmünze in ihre Schatzsammlung verirrt, ist ihre Faszination für Glitzerndes und Glänzendes erneut geweckt.

Kurzerhand finden wir uns in ihrer magischen Villa wieder und sammeln alles ein, was nicht niet- und nagelfest ist. Eines wird Maggies Schatzsuche aber keinesfalls: leicht. Denn für die kleine Hauselfe kann bereits ein Buch ein schier unüberwindbares Hindernis darstellen. Mit nichts bewaffnet, als der Fähigkeit über einfache Hindernisse zu springen geht es also los, durch das überdimensionierte Anwesen.

Zu Beginn des Spiels irrt Maggie noch recht orientierungslos durch die Villa

Magpie bedient sich dabei klassischer Jump and Run Mechaniken und paart sie mit Metroidvania Elementen. Im Verlauf des Spiels erlangt Maggie also neue Fähigkeiten, die ihr ermöglichen an zuvor unerreichbare Orte zu gelangen. Und die braucht sie auch, denn jeder Fehltritt könnte ihr letzter sein. Fällt Maggie in einen Abgrund oder auf einen tödlichen Gitterzaun war es das nämlich für sie und all ihre gesammelte Beute wandert zurück an ihren Ursprungsort. Um das zu verhindern befinden sich einige Schatzkisten verteilt in der Villa. Hat Maggie die einmal mit ihren Tascheninhalten befüllt, muss sie diese im Falle ihres Abtretens nicht wieder einsammeln.

Der "Dash" ermöglicht es uns höher und weiter zu Springen

Eine ähnliche Speichermöglichkeit steht dem Spieler in Form von Checkpoints zur Verfügung. Hat Maggie einen solchen erst einmal gefunden dienen sie nicht nur zur Wiederbelebung, sie kann zwischen ihnen auch schnellreisen. Die sind allerdings so rar gesät, dass es teilweise frustrieren kann, wenn man den letzten Sprung eines längeren Abschnitts vergeigt, nur um alles wiederholen zu dürfen. Auch die Übersicht lässt manchmal zu wünschen übrig, da kann auch die mitgelieferte Karte nicht helfen. In Anbetracht der Größenverhältnisse zwischen der kleinen Elfin und dem riesigen Anwesen, lässt sich dieses Verlorensein aber teils thematisch begründen.

Schatztruhen dienen als Speicherpunkte, in denen wir unsere Schätze sichern können

Ganz klare Stärke des Spiels ist die Optik. Die mysteriöse Lichtstimmung und Detailverliebtheit der übergroßen Alltagsgegenstände und Hindernisse schaffen eine ebenso heimische wie dichte Atmosphäre.

Magpie kombiniert eine Grafik zum anbeißen mit Gameplay an dem man sich die Zähne ausbeißt. Dem Spielspaß stehen einige kleinere Kinderkrankheiten entgegen, über die wir bei dem Charme, von dem Magpie nur so strotzt, aber liebend gerne hinwegsehen. Außerdem wollen die Entwickler im nächsten Semester weiter an Magpie arbeiten und suchen noch Verstärkung für ihr Team. 

Wenn ihr Lust bekommen habt Magpie selbst zu spielen, könnt ihr es hier downloaden.