Der letzte Panda
Sie sind schwarz-weiß und essen am liebsten Bambus: In dem animierten Kurzfilm „Bearly in Love“ des siebenköpfigen Teams rund um Rebecca Liebelt stehen zwei Pandabären im Rampenlicht – buchstäblich. Durch eine Fernsehsendung erfährt ein im Zoo lebender Panda zufällig von der erschreckenden Bestimmung seiner Spezies: Diese droht auszusterben! Kurzerhand nimmt der Protagonist sein Schicksal in die Hand und versucht sein Bestes, um dieses mit einem romantischen Date zu verhindern.
Der zunächst kahl und trist wirkende Zoo wandelt sich vor den Augen der Zuschauer*innen in eine romantische Liebesszene rund um die Hauptfigur und die ebenfalls im Gehege lebende weibliche Pandabärin. Ob das liebevolle Teilen von Bambus-Spaghetti den Bären wohl gelingt?
Da die Regisseuring Rebeca Liebelt sich schon vorher intensiv mit dem Thema Fell im Bereich der Animation beschäftigt hatte, war der Gedanke eines flauschigen Hauptprotagonisten schnell gefasst. Innerhalb des siebenköpfigen Teams entstand der Film in einer über dreimonatigen intensiven Arbeitsphase, in der jeder seine Stärken anbringen konnte.
Die Idee zur Handlung des knapp zweieinhalbminütigen Animationsfilms kam Liebelt zufällig im Gespräch mit ihrem Freund: „Wir haben einfach absurde Ideen in den Raum geworfen. Es wäre ja witzig, wenn die irgendwie ein Date hätten.“ Die beiden hätten die Idee in dem Gespräch dann einfach weitergesponnen.
Der Film solle zum Lachen bringen – aber auch zum Nachdenken anregen, sagt die Regisseurin. Denn Pandas sind vom Aussterben bedroht. Grund dafür ist der etwas verschlafene Fortpflanzungstrieb der Vierbeiner. Nur einmal im Jahr können die Weibchen laut National Geographic befruchtet werden. Ihr Bestand schrumpft immer weiter und ist selbst in Zoos nur schwer unter Kontrolle zu bringen. In der freien Wildbahn sind heute nur knapp 1.864 Große Pandabären unterwegs und die Spezies deshalb auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN, berichtet der WWF.
„Bearly in Love“ wirft mit einem zwinkernden Auge das Licht auf eine schwer gefährdete Tierart und macht dringlich, aber auch mit einigen Lachern auf eine relevante Thematik aufmerksam. Denn nicht nur die Lustlosigkeit hindert die Bambusfresser an der Selbsterhaltung. Auch die Gefangenschaft in Zoos schadet den Tieren beachtlich.
Der Film entstand in einer Teamarbeit von Faruch Halmetov, Rebecca Liebelt, Philip Mahler, Michael Pipping, Henni Lotta Scheitz, Julian Schmoll und Christophe Wirtz. Selbst Ländergrenzen hielten die Gruppe nicht von „Bearly in Love ab” - ein Teammitglied arbeitete, laut Rebecca, letzten Monat noch remote aus Norwegen im Auslandssemester mit.
Der Film ist am 26.01.2023 bei der MediaNight der Hochschule der Medien in Stuttgart erschienen.